...erstmalig.






...ich war mal kurz weg.
Und zwar in Grado. Der erste Trip mit unseren Bus ging, wie es sich gehört, nach Italien. Hier ein paar meiner "jagenausosollurlaubsein"-Dinge und drei "ihhhbääähdashätteichmirsparenkönnen"-Dinge. (Zuordnen müsst ihr selber ;) )


...Kindheitsgeschichten
Wir waren zu viert unterwegs. Mein Freund und ich, sein Bruder und eine Freundin. Die zwei Brüder besuchen Grado, seitdem sie klein sind und kennen sich somit super aus in der Stadt und wissen, wo es das beste Eis, die besten Restaurants und natürlich die schönsten Spielplätze und Spielzeugläden gibt. J
Ich empfehle jedem die Kindheitsurlaubsorte seiner Freunde zu besuchen - man lernt den anderen dadurch auf eine ganz andere, kindlichere Art kennen. Denn der Spielzeugladen von früher bringt die Männeraugen immer noch zum funkeln und der Blick auf den Kinderspielplatz sieht auch sehnsüchtig aus. Wichtig ist hierbei jedoch nicht zu vergessen neues zu probieren und den Ort neu zu entdecken. In unserem Fall war es die Entdeckung des zweitBESTEN Pistazieneis. Auch die Tatsache, dass man nun in das romantische Restaurant geschleppt wird, mit dem "er" schon mit allen anderen Ex-Freundinnen war, muss man in kauf nehmen. Dann muss man nur die erste sein, die ein zweites, drittes, viertes  mal nach Grado entführt wird.

...Hafenruhe
Es Nacht werden lassen am kleinen Hafen.

…Meermuseum Triest
 (kein Foto, da nicht sehenswert)
Der Platzregen am zweiten Tag trieb uns ins Meeresmuseum in Triest. Den günstigen Eintritt von 3,- Euro kann man sich allerdings sparen und die lieber in einen Wunschbrunnen werfen – da hat man mehr davon und unterstützt diesen Laden nicht. Die Aquarien sind viel zu klein – Moränen können sich nicht mal ausstrecken in ihrem öden, einsamen Dasein. Kletterschlagen müssen sich mit einem Ästchen zufrieden geben, welches 3cm aus dem Boden ragt, Rochen liegen tot und zerfläddert am Boden und die Aquariumsdeko entspricht zwar teilweise der Realität, was soviel heißt wie, nicht mal in Gefangenschaft können die Fische hier alten Netzen, Stiefeln oder Reifen im Wasser entgehen. Es ist also wirklich nicht zu empfehlen, ganz abgesehen davon, dass die Unterwasserwelt von Triest dem eines deutschen Fischzuchtweihers sehr nahe kommt.
Da spielt man dann lieber wieder kleiner Junge und fischt die Krabben aus dem klaren Meer in Grado, um sie dann natürlich wieder unversehrt frei zu lassen – so wie früher. 

...Gelateria Antoniazzi 
Ich bestimme die Qualität von Eisdielen immer am Geschmack von Pistazieneis. Komisch, weil ich das Eis eigentlich gar nicht mag, außer eben es ist gut und das ist bei Pistazie und meinem Geschmack gar nicht so einfach. Umso besser, dass es hier in Grado das zweitBESTES Pistazieneis das ich je gegessen habe gibt!!! Unbedingt probieren!!


...Frutti di mare
Ich hab es tatsächlich geschafft!!! Ich habe Muscheln gegessen - und das nicht gerade wenig. Ein paar Fischer haben uns im Pino (gleich mehr) dazu eingeladen und aus Höflichkeit habe ich die glibbrigen Stabmuscheln probiert...und OHHH GOOOTTTT waren die GUUUUT!!! Ab dem Zeitpunkt war meine Scheu dann gefallen und das schlechte Gewissen nach einem Teller "Frutti di mare", wobei man den Inhalt eines mittelgroßen Aquariums in nur einer Mahlzeit verspeist, war fast weg. 

…Mückenplage
Ich sehe aus wie ein Dalmatiner mit Rotpigmenten. Und ich bin noch der mit den wenigen Punkten. Leider bringt die wunderschöne Hafenruhe die Stechmücken mit sich – eincremen, sprühen und im Notfall einfach wegrennen ist hier angesagt.

…aufgeblasen
…oder nicht. Memo an mich selbst: „Keine billigen Luftmatratzen mehr kaufen – bis man die aufgeblasen hat, ist es schon dunkel und man sieht aus wie ein Mensch der eine Neonqualle wiederbeleben will.“

...Lieblingshaus
Ein wunderschön verwuchertes Haus an der Strandpromenade von Grado - ich habe mal gehört, dass wenn man in Italien ein Haus über eine bestimmte Zeit lang besetzt und keiner was dagegen sagt, man Eigentümer vom Haus wird? Ist das so? Wenn ja: Memo an mich: "Das nächste mal besetzten!!!"

…Schloss Miramare bei Triest
Sissi war da. Das reicht mir schon allein um es toll zu finden. Wem das „Sissi-Argument“ nicht ausreicht, der nimmt sich einfach Zeit den Schlossgarten zu erkunden – Zeit, festes Schuhwerk und ein bisschen Illegalität mitbringen und abseits der Wege laufen.

...Frühstück bei Pino
Mein absolutes Highlight des Kurztrips war der erste Morgen - die "Stammkneipe" meiner Schwiegermama in spe. Im kompletten Restaurant sparen sie nicht nur an der Tapete, hierfür verwenden sie einfach Fotos von Stammgästen der letzten 40 Jahre, sondern auch am Porzellan. Jeden Morgen-Mittag gibt es von irgendeiner italienischen Mama vier Gerichte zur Auswahl. Alles 2,- Euro und im Plastikteller serviert. Parallel dazu sind auf der Theke Tappasschüsselchen zur Selbstbedienung aufgestellt - kostenlos. Man wird satt und die gemütlich-gemeinschaftliche Stimmung im "enoteca da pino" ist so schon wirklich schön.
Und dann fangen sie an...die Fischer. Sie hocken alle zusammen an einem großen Tisch und singen, singen, singen. Zwischendurch winken sie einen zu sich her, schütten einem Weißwein ins Glas, singen weiter, bestellen eine riesen Schüssel Muscheln für ihre Gäste (jaaa, mein erstes mal!!) und alle drum herum grinsen wie Honigkuchenpferde. Da meine Schwiegermama ja sozusagen schon fast zum Inventar vom Pino gehört, kennen die Fischer sie natürlich alle und schwupp, ist man sofort drinnen in der großen italienischen Barfamilie und hockt schweigend, weil man kein Wort des Textes versteht, geschweige denn mitsingen kann, aber glücklich, ein bisschen betrunken und satt da. 


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